Kinder und Jugendliche mit einem “desorganisierten Bindungsstil” zeigen in der Beziehung zu anderen Menschen ein scheinbar unverständliches Verhalten. Oft hatten sich ihre Eltern so verhalten, dass es ihnen Angst machte. Daher haben diese Kinder einen starken Drang, andere zu kontrollieren. In Beziehungen leiden die Kinder oft unter unerklärlichen Ängsten. Andere, zum Beispiel Lehrer, erleben sie als wenig hilfreich oder bedrohlich. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen widersprechen sich sehr oft selbst, verweigern die Antwort auf Fragen oder antworten unpassend. Schnell malen sie sich bei Trennungen katastrophale Bilder aus. Oft haben sie Angst, der andere könnte einen Unfall haben oder schwer krank werden.
(Text: © Dunja Voos, Bild: © Dieter Hopf, www.pixelio.de)
Bei Wiedersehen: Treten
Kleine Kinder mit einem desorganisierten Bindungsstil freuen sich nach einer Trennung nicht über die Rückkehr der Mutter, sondern zeigen ein chaotisches Verhalten. “Wasch mich, aber mach mich nicht nass”, “Ich trete dich, aber ich will Liebe”, lauten die widersprüchlichen Botschaften, die oft an die unsicher-ambivalente Bindung erinnern. Der Begriff “Desorganisierte Bindung” wurde von der Entwicklungspsychologin Mary Main geprägt.
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